Ereignisorientierte Strategien

Ereignisbezogene Strategien (Event-Driven-Strategien) versuchen Gewinnmöglichkeiten auszunützen, welche sich durch Spezialsituationen in Unternehmen ergeben. Solch Situationen können Konkurse, Zusammenschlüsse, Übernahmen oder Ausgliederung von Unternehmensteilen sein. Diese Ereignisse führen meist zu Unsicherheit und verursachen irrationale Bewertungen. Spezialisten, in diesem Fall die Hedgefondsmanager, versuchen dabei die Ereignisse richtig vorherzusehen und davon zu profitieren. Die Rendite dieser Strategien ist aufgrund der geringen Datentransparenz maßgeblich vom Fondsmanagement, deren Einschätzung und Reaktionszeit abhängig.

 

Distressed Securities

Bei Distressed Securities Strategien setzten Hedgefonds auf die Sanierung von Unternehmen, welche sich in Schwierigkeiten befinden. Dabei wird gezielt nach Unternehmen gesucht, bei denen ein Reorganisations-, Insolvenzverfahren oder auch ein Notverkauf ansteht. Aufgrund der vorhandenen Probleme sind die Marktwerte jener Unternehmen meist sehr gering oder zumindest bereits stark im Preis gefallen. Auf diese Weise ergibt sich für Hedgefonds ein enormes Renditepotenzial, wenn die Unternehmen gerettet oder weitergeführt werden.

Man unterscheidet bei den Distressed Securities Strategien unter aktiven oder passiven Strategien. Bei den aktiven Strategien beteiligt sich der Hedgefonds direkt am Unternehmen und hilft bei der Restrukturierung und Refinanzierung mit. Hingegen wird bei den passiven Strategien nur mittels Finanzinstrumenten (Anleihen, Derivaten) spekuliert, bei welchen, aufgrund der Rettung des Unternehmens, ein positiver Einfluss vorhanden wäre.

Fondsmanager, welche solch Strategien verfolgen, sind meist renommierte Investmentbanker oder Konkursverwalter, die ein hohes Maß an Fach-Know-How mitbringen.

 

Merger Arbitrage

In der Literatur wird für Merger Arbitrage auch oft die Bezeichnung Risk Arbitrage verwendet. Trotz der unterschiedlichen Benennung ist die Strategieverfolgung ident. Hedgefonds versuchen dabei in Wertpapiere von Unternehmen, bei denen eine Übernahme oder Zusammenschluss vorhersehbar ist, zu investieren. Aktien der übernommenen Firma werden dabei gekauft und Wertpapiere der übernehmenden Gesellschaft verkauft. Empirische Beobachtungen belegen, dass der Kurs des Zielunternehmens bei Ankündigung einer Übernahme steigt, bzw. jener der Bietergesellschaft sich relativ schwach verhält. Das Risiko dieser Strategie besteht in der Unsicherheit des bevorstehenden Ereignisses.


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